Die Anfahrten zu Be- und Entladeflächen in Großstädten sind meist auf engstem Raum konzipiert. So auch beim Stuttgarter Unternehmen Breuninger. Der Neubau in der Holzstraße bekam zwar gleich zwei nebeneinander gelegene Lkw-Laderampen. Doch die angelieferte Ware muss aus dem Lkw erst 1300mm hoch an die eigentliche Laderampe von Breuninger gebracht werden.
Um diese Höhe zu überbrücken, plante das Stuttgarter Ingenieurbüro Plocher & Plocher für die Lkw-Zufahrten entsprechend versenk- und überfahrbare Hubbühnen. Mit der Realisierung wurde der Spezialist für ergonomische Hebe- und Neigesysteme, Ventzki mit Sitz in Eislingen, beauftragt.
Die technische Lösung via zwei Scherenhubbühnen mutet simpel an. Eine hohe Verfügbarkeit angesichts der Rahmenbedingungen sicher zu stellen, war dennoch eine Herausforderung: Nicht nur, dass die tonnenschweren Lkw im Viertelstundentakt bei Breuninger ankommen - die überfahrbaren Laderampen sind Wind und Wetter ausgesetzt. Sie mussten mit einer entsprechenden Entwässerung, Ölabscheidung und einem Korrossionsschutz ausgestattet werden, der auch dauerhaftem Salzwasserangriff über die Wintermonate standhält.
Alles halten die beiden Scherenhubtische von Ventzki aus. Sie sind auf eine Nutzlast von jeweils einer Tonne ausgelegt. Auf einer Plattformfläche von drei auf vier Metern sind sie mit einer 50 mm starken Gußasphaltschicht bedeckt. Elektrisch betriebene Hydraulikpumpen, die aufgrund des Grundwasserschutzes mit einem umweltfreundlichen Bioöl befüllt sind, bringen die Scherentische in die gewünschte Entladehöhe. Dabei sind die Pumpen so ausgelegt, dass beim Ausfall einer Pumpe die andere auch in der Lage wäre, beide Tische nach oben und wieder nach unten zu fahren.
Per Fußschalter werden die Laderampen bedient. Ein Sicherheitssystem gewährleistet, dass das Hochfahren der Rampen erst dann funktioniert, wenn pro Tisch acht Schutzgeländer mit je einem Meter breite und 1,2 Metern Höhe zur Personensicherung entlang der Plattform gesteckt worden sind. Dafür sorgen Sicherheitsschalter in den Steckhülsen. Ist nur eines der Geländer auf der Plattform nicht gesteckt, wird der Hubtisch automatisch gesperrt. Die Geländer sind aus Aluminium und damit leicht zu handhaben.
Sollten einmal besonders schwere Lasten auf die Ladehöhe von 1,3 Metern gehoben werden müssen, so kann die Ladebühne mittels eines Krans, der an einem Doppel-T-Träger in der Decke befestigt ist, hochgezogen werden. Hierzu sind Gewindelöcher an der oberen Plattform vorgesehen, in die Ösenschrauben gedreht und der Greifzug befestigt werden kann.